Terasse nähe des Rosengarten´s

Ich spürte, dass sie meine Hand drückte.
Diese Wärme, die sie mir dadurch gab war unbeschreiblich,
zugleich war es eine brennende Hitze, sodass ich sie lieber losgelassen hätte.
Doch ich ließ mir nichts anmerken, egal wie schwer es für mich war.
Ich wollte sie nicht verletzen.
Diese Ruhe war wunderbar, diese Stille ebenfalls.
Andere würden nicht lange mit ihr auskommen, für mich war sie wie eine Seelenverwandte, die mich verstand.
"Das Wetter ist berauschend!" schwärmte ich, dabei war es nicht so~ schön.
Die Wolken verdeckten teilweise die Sonne, auch wenn es Sommer war. Doch Hitze hasste ich.

Ich lauschte ihren Worten und atmete tief ein.
Ich war die ganze Zeit abweisend zu ihr... zumindest versuchte ich das, denn es fiel mir nicht sehr leicht.
Trotzdem hing sie an mir.
Ich verstand es nicht, ich verstand sie nicht.
Deswegen sagte ich dazu nichts, setzte mich anschließend auf die Wiese und zog dabei Jessica mit mir.

Dass Jessica auf mein Schoß fiel, war unerwartet. Ich wollte sie jediglich nur neben mich ziehen, doch nun sah sie mich mit diesem Blick an.
"Uhm... Sorry..." murmelte ich und sah weg.
Runterstoßen wollte ich sie nicht, sie sollte es selbst machen.
Aber ich ließ ihr auch die Wahl, das überhaupt zu tun, also sagte ich nichts und vermied erstmal ihren Blick.
Irgendwas in mir verhinderte, dass ich ihr in die Augen sah.

Mein Kopf wurde zu ihr gezogen. Als ich in ihre wunderschönen großen Augen sah, hätte ich beinah aufgehört zu atmen.
Dann fragte sie mich das, was mich ein wenig überraschte.
"Uhm..."
machte ich nur und schluckte.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Ich nahm ihre Hände in meine und löste somit ihre von meinem Gesicht.
Den Blick senkend schloss ich die Augen.
"Es... ist wirklich schwer..."

Ich öffnete die Augen, als sie ihren Satz abbrach.
Dann wandte ich mich zu ihr.
"Aber?" harkte ich nach und Neugierde machte sich in mir breit.
Ich schluckte.
Hatte ich sie verletzt?
Als sie mich dann fragte, senkte ich erneut den Blick.
"W-Wenn es dir gefällt, kannst du gerne sitzen bleiben..." murmelte ich nur.
Eigentlich wollte ich sagen, dass es mir als Möbelstück nichts ausmachte, aber dies schluckte ich einfach runter.

Ich lauschte ihren Worten.
Ihr Klang war anders als sonst. Sie war traurig. Und ich hatte sie dazu gebracht.
"Ich bin mir selbst nicht im Klaren..." murmelte ich. Und es stimmte auch.
"Ich... fühle nichts... auch wenn ich es will, nichts kommt auf. Egal was ich versuche... Lachen... oder weinen... dazu bin ich nicht in der Lage..." Ich fasste mich an den Kopf und stöhnte.
"Wenn ich keine derartigen Gefühle spüren kann... wieso tut es dann so weh?" wimmerte ich leise. Alles tat weh. Ich konnte nichts als negative Gefühle spüren.
Dann sah ich auf.
"Ich würde dich immer ansehen wollen..." murmelte ich und strich ihr über die Wange.
Du würdest mir nie eine Last sein, ich wäre wohl eher dir eine Last, dachte ich mir nur.

Wie wollte sie mir denn helfen?
Niemand hatte es bisher geschafft, nicht einmal Kaoru, meine Gefühle richtig zurückzubringen. Ich konnte lächeln, aber nur ganz wenig. Lachen war nicht dabei, nicht einmal weinen konnte ich. Damals hatte ich oft geweint, um Kaoru, als ich jedoch mir und ihm schwor, dies nie wieder zu machen und der Starke zu sein, hörte es auf.
Niemals verließen Tränen meine Augen.
"Ich will es rauslassen... aber..." ich verstummte.
Mein Herz tat weh.
Sie lehnte sich an mich, den Kopf an meiner Brust.
Ich schloss dabei die Augen um ihre Nähe irgendwie genießen zu können.

Ich musterte ihr Gesicht.
Sie war für mich da, egal was ich ihr antat.
Ich schluckte. War ich ihr wert, dass ich ihr so viel Schmerz verbreitete?
Ich blickte auf unsere Hände und wurde leicht rot.
"Ich..." Kurz verstummte ich.
Dann lächelte ich leicht.
"Danke..." murmelte ich und fühlte mich ein wenig besser.
"Ich weiß nicht, ob ich dich verdient hätte... Du bist so viel mehr wert als alles andere und hast das beste verdient..." murmelte ich.

Ich sah wie sie näher kam.
Ihr Atem lag nun auf meinen Lippen.
Ich wusste was sie vorhatte, aber ich wollte und konnte nicht zurückweichen. Sollte ich es versuchen? Mich darauf einlassen?
Die Augen schlossen sich automatisch, als sie mich küsste und ich erwiderte nur ganz leicht ihren Kuss.

Ich genoß diesen Kuss.
Er war warm. Gab mir haufenweise positive Gefühle, wenn auch nur solange, wie der Kuss andauerte. Es war, als würde ich mich für einen Moment nicht wie ein Dämon fühlen, als wäre ich ganz normal und könnte meine Gefühle zu Jessica, sollten sie existieren, freien Lauf lassen.
Als der Kuss vorbei war, verschwanden auch all jene Glücksmomente und mein Blick schien wieder richtig trüb, wie er es sonst immer zu sein schien.
Ich sah ihr in die AUgen.
"Ja... Es war... anders als ich sonst gefühlt habe aber... es war warm." murmelte ich, leicht schwärmend blickte ich zur Seite, hielt ihre Hand fest und wünschte mir, das hätte meine Gefühle zurückgebracht.

Ich nickte nur.
Ich spürte eine Hitze in meinen Wangen, aber es war schon in Ordnung. Diese kleinen aber dennoch wirksamen Gefühle machten mich ein wenig glücklich, sie gaben mir viel Wärme, egal wie kurz und klein diese Geste war.
SIe küsste mich auf die Wange und ich schloss automatisch die Augen.
Dann legte sich ein sanftes leichtes Lächeln auf meinen Lippen.
Es fühlte sich richtig an.
Und dies wollte ich ausschöpfen. Bis meine Gefühle dauerhaft bei mir blieben.

Ich spürte wie sie ihre Arme um mich legte.
Wieder strömte Wärme durch meinen Körper.
Diese Gefühle waren zwar nicht wie diese, die beim Kuss aufgewallt waren...
Aber sie taten gut.
Sie fühlten sich wunderbar an, als hätte ich mein Lebenlang eine schwere Last und für einen Moment, sei es für einen kleinen, war er abgelegt.
Ich legte meinen kopf in den Nacken und schloss die Augen.

Ich schüttelte den Kopf, als sie mich fragte und legte meine Arme um sie,
ihren Kopf sanft gegen meine Brust gedrückt.
Ich wollte nicht, dass sie aufsah.
Auch wenn ich nichts zu verbergen hatte, ich wollte dieses Gefühl noch eine Weile genießen, bevor irgendetwas passieren würde.
Was ich nicht hoffte.
Ich senkte den Kopf und kuschelte mich anschließend an ihr, das Blonde Haar war weich.