Klassenraum C-2

"Du meinst Sex?" stellte ich klar und sah ihn fragend an.
Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er besessen von mir war.
Aber okay, wenn ich somit befriedigt wurde, war es mir egal.
Ich seufzte nur und drückte ihm einen Lappen in die Hand.
"Tu deine Arbeit, wer weiß was danach auf dich wartet!" sagte ich mit einem kühlen Unterton, jedoch musste ich mir stark das Grinsen verkneifen.

Okay, jetzt reichte es.
Ich ging auf Konoe zu und hob den Tisch ein wenig schräg an, sodass er runterfallen sollte.
Ich schnaubte wütend.
"Dann brauchst du auch nicht hier zu bleiben!" fauchte ich zurück und ging wieder weg.
Brutal stieß ich die Stühle zur Seite, um zu putzen.
Ich ließ mich doch nicht herumkommandieren!
Und wenn er mir nicht helfen wollte, dann konnte er auch wieder gehen.
Ich brauchte niemanden, der mir im Weg stand.
Ich wandte ihm den Rücken zu und sagte nichts mehr, still schweigend versank ich in meine Wut.
Kleine Kinder, und jetzt wusste ich auch wieder, warum ich sie nicht leiden konnte.

Ich knurrte nur vor mich hin und putzte den Boden.
Ihn ignorierend wandte ich mich an die Fenster.
Mein Arm schwengte von einer Seite zur anderen,
meine Miene veränderte sich nicht.
Sollte er doch endlich weggehen...
Er hatte Stimmungsschwankungen... Mal wollte er, dann fauchte er herum und dann kroch er wieder zu mir zurück.
Konnte er sich mal entscheiden?

Diese Stille...
Sie war irgendwie... richtig nervig!
Nerviger als der Bengel, der irgendwo herumlungerte und scheinbar schmollte. Ich hatte mich nicht zu ihm umgedreht, aber ich konnte mir denken, dass er beleidigt war.
Na und?
Aber irgendwie wollte ich, dass er mit mir sprach, anstatt dass wir uns gegenseitig anschwiegen.
Es war erdrückend, doch wollte ich nicht den Anfang machen.
ICH wollte NICHT angekrochen kommen.

Ich war sichtlich genervt.
Ich hörte wie er aufgestanden war und nun hinter mir stand, doch würdigte ich ihm keinen Blick.
In meiner Arbeit inne haltend, starrte ich auf meine Hand und seufzte.
So anhänglich war er... egal was ich tat... Es erinnerte mich an... damals.
Kurz ließ ich einen traurigen und sehnsüchtigen Blick meinerseits zu, was er jedoch nicht sehen konnte und wandte mich total wütend zu ihm um.
"Du... Du tust so, als kennst du mich schon ein Lebenlang! Du weißt GAR NICHTS über mich! Und jetzt hör auf, so zu reden, als wären wir Freunde!" fauchte ich drauf los, obwohl ich es eigentlich nicht so meinte. Oder doch?
Mir wurde mal gesagt, und das schon eine Zeit lang, das läge daran, dass ich Angst hatte, wieder verletzt und verlassen zu werden.
Aber stimmte das? Ich war abgehärtet genug, um mit sowas umgehen zu können, doch wie fühlte ich wirklich? Das wusste ich nicht. Und wollte es auch nicht wissen. Mein ganzes Leben lang war ich scheiße behandelt worden und jetzt wollte ich einfach nur meine Ruhe.

Ich verstummte ebenfalls.
Meinen Kopf lehnte ich an die Fensterscheibe. Ich hatte Kopfschmerzen.
Höllische.
Dies passierte oft, wenn ich in rage war, aber jetzt?
Warum gerade jetzt?
Ich biss mir auf die Unterlippe und beruhigte mich ein wenig.
Die Erinnerungen... ich hatte sie immer zurückgehalten.
Und nun würde ich es wieder tun.
Seufzend setzte ich meine Arbeit fort.
"... Sei nicht so besitzergreifend..." murmelte ich leise und wischte.

Ich sagte dazu nichts,
ließ ihn davon ziehen.
Als ich mich vergewisserte, dass er aus dem Klassenzimmer gegangen war,
schlug ich meinen Kopf gegen die Scheibe und atmete tief ein.
"Wieso passiert das nur mir?"
fragte ich mich leise und seufzte nur.
Immer hatte ich die Probleme und immer kannte ich nur eine Lösung:
Verjag alle, die dir zu Nahe kommen wollen.

Ich knurrte vor mich hin und schrubbte eine recht schmutzige Stelle,
ehe ich etwas hörte.
Kurze Zeit später rief Konoe nach mir.
Mit den Augen rollend drehte ich mich nicht um und schwieg erst einmal.
"Immer noch hier?" fragte ich knurrend und seufzte nur.

"Mir ist doch egal, was du machst!"
fauchte ich und hatte den Dreck weggeschrubbt, als ich mich dann zur Tafel wandte.
"Du kannst gehen... und irgendwas machen, was du sonst machst! Such dir Freunde..." fauchte ich nur und schrubbte die Tafel.

"Ich was?"
wollte ich wissen.
Leicht böse funkelnd blickte ich zu ihm und schnaubte leicht.
Dann, so wie er da stand, an der Tür und total 'unschuldig' aussehend,
seufzte ich erneut und wandte ihm den Rücken zu.
"Sorry... ich kann einfach mit sowas nicht umgehen..."
Wieso entschuldigte ich mich gerade?
War es das schlechte Gewissen?

Und genau das wollte ich vermeiden:
Dass er mir immer noch näher kommen wollte.
"Es stört mich aber..." knurrte ich, jedoch hatte ich meine Beherrschung unter Kontrolle.
"Ich hasse es, wenn sich jemand einmischt!" Dann gab ich einen kurzen Lacher von mir, der bedeuten sollte, dass es einfach nur lächerlich war.
"Darüber reden? Niemals! Ich bin nicht so ein Mensch!"
fauchte ich und hatte die Tafel fertig geputzt. Langsam schielte ich zu Konoe, bevor ich meine Ausrüstung nahm.
"Hilf dir lieber selbst..."
Mit diesen Worten schleifte ich meine Sachen zur Tür.
Jetzt nur noch drei Zimmer und ich war fertig mit dieser Etage.

Ich antwortete ihm nicht und trat die Tür weiter auf.
Als er mich dann fragte seufzte ich nur.
"Wenn du so unbedingt willst..." knurrte ich und ging zum nächsten Raum, um dort dieselbe Arbeit zu machen, die ich hier erledigt hatte.

Ich antwortete ihm gar nicht mehr und ließ ihn machen.
Als wir die den nächsten Raum betraten, huschte er schon an mir vorbei und schnappte sich einen Lappen.
Seufzend nahm ich einen Wischmop.
Wieso konnte nicht etwas interessantes passieren?
Ich schrubbte und war wieder in Gedanken.